Montag, 15. April 2019

Buchreview "Alleingang durch die Hölle" M. Tripp

Miles Tripp. Das Treffen mit ihrem ehemaligen Geliebten nach so langer Zeit macht Elizabeth angst. Er ist inzwischen ein Mann mit scheinbar unbegrenzter Macht, der vor nichts zurückschreckt. Unversehens wird Elizabeth zum Spelbal einer Intrige, die mehr als Menschenleben kostet.

Eine Story, wie sie in Afrika im Dutzend vorkam und noch vorkommt. Im fiktiven Orungo ist ein Mann an der Macht, der sich die Rechte für die Ausbeutung der Bodenschätze und den Bau einer Eisenbahnlinie teuer bezahlen lassen möchte. Natürlich soll das Geld hauptsächlich in die eigene Tasche fließen. Also hält er die Käufer hin, verzögert, taktiert. So ist es das Ziel der Bieter, den man an einem schwachen Punkt zu packen - und das ist seine frühere Geliebte Elizabeth. 
Klingt wie ein simpler Plot, wendet ich aber bald in unterschiedliche Richtungen, die nicht ganz erwartet waren. Auch die beteiligten Agenten hatten nicht alles auf der Rechnung, der Plan droht schiefzugehen. Etliche Figuren sind die typischen für einen derartigen Thriller. Die Mächtigen im Hintergrund, die sich nicht direkt in die Sache involvieren lassen, die Frau als Druckmittel und Rebellen im Heimatland des Herrschers, die ihn von seiner Position entfernen wollen und dabei nach Kräften von anderen Staaten unterstützt werden, die sich Vorteile davon versprechen. Dazu ein Detektiv, der unorthodox daherkommt und einen recht ungesunden Lebensstil pflegt, was man seinem Leibesumfang deutlich ansieht. "Alleingang durch die Hölle" ist kein Krimi nach dem Muster der Tätersuche, sondern eher ein Ränkespiel um Geld und Bodenschätze mit unliebsamen Machthabern, die ihr Land ebenso ausbeuten wollen, wie es die westlichen Nationen vorexerzieren. Wer "Die Wildgänse kommen" gesehen hat und die Szenen über die Auftraggeber noch kennt, kann sich den Ablauf so ungefähr vorstellen. Zum Ende hin wird es aber auch wieder recht schlicht für den Krimi, die Auflösung klischeehaft passend. Kriminalroman mit rund 126 Seiten, den man zügig weglesen kann und der das Feeling der 70er und 80er Jahre zurückbringt. Mit all seinen Nachteilen.

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