Mittwoch, 23. Oktober 2019

Buchreview "Kill Creek" S. Thomas

Scott Thomas. Am Ende einer langen Straße mitten im ländlichen Kansas liegt einsam und verlassen das Finch House. Es ist berüchtigt, schließlich ereilte jeden seiner Bewohner einst ein grausames Schicksal. Könnte es eine bessere Kulisse geben, um die vier erfolgreichsten Horrorautoren der USA zu einem Interview zusammenzubringen und das ganze live im Internet zu streamen? Was als harmloser Publicity-Spaß beginnt, entwickelt sich schnell zum Albtraum für alle Beteiligten. Denn es kommen nicht nur die dunkelsten Geheimnisse der vier Schriftsteller ans Tageslicht, auch das Finch House selbst hütet ein dunkles Geheimnis. Aber anders als die vier Autoren möchte es dieses nicht für sich behalten. Und schon bald gibt es den ersten Todesfall.

Der Erstling eines Autors, der fürs TV schon an etlichen Projekten gearbeitet hat, wobei aber keines dabei war, das große Hoffnung für einen gelungenen Horroroman sprießen ließ. Es sei vorweg genommen, dass die Arbeit für Disney oder MTV KEINEN Schaden bei seinem Debut als Romanautor anzurichten vermochte. Erstellt die unterschiedlichen Charaktere ausgiebig vor, und auch wenn einige Klischees bedient werden, kommt keine Durststrecke vor, keine Langeweile auf. Motivation und Arbeitsweise werden ebenso erläutert wie der allgmeine Aufbau eines Horroromans im üblichen Sinne. Dem folgt Scott Thomas auch einige Zeit, bis er dann doch unerwartete Pfade betritt und die Spannung allmählich steigert. Bald wird man in die dunkle Macht des Horrorhauses auch als Leser hineingezogen, will man dem Geheimnis der beiden Schwestern auf die Schliche kommen, während das Haus seinen eigenen Weg verfolgt. Und der fordert Opfer. Nicht nur innerhalb des Hauses. Dadurch wird auch das letzte Drittel zu einer recht blutigen Angelegenheit für einen Mainstreamroman, das Tempo ist nun hoch, der Blutzoll ebenfalls. Das Ensemble und die gruseligen Schauerszenen wissen zu überzeugen, die an Aktion reichen Szenen zum Schuss hin ebenfalls. Und dennoch hat mir so der letzte coole Kniff gefehlt, irgendeine Überraschung aus dem Ärmel geschüttelt. So lasse ich es bei einer 6,5/10.

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