Dienstag, 5. November 2019

Buchreview "Brennende Schatten" R. Amphlett

Rachel Amphlett. In Katar explodiert eine Erdgasanlage, im Mittelmeer kentert ein Kreuzfahrtschiff, Großbritannien wird vom härtesten Winter seit Beginn der Klimaaufzeichnungen heimgesucht - und irgendjemand hat ein U-Boot entwendet. Stehen diese Zwischenfälle womöglich in einem Zusammenhang? Dan Taylor glaubt nicht an Zufälle. Vielmehr ist er davon überzeugt, es mit Terroristen zu tun haben, die bereits ihren nächsten Coup planen. Die Spur führt ihn und sein Team einmal um den Globus, vom Mittleren Osten über das Mittelmeer bis nach London. Es gilt, die Energiereserven Englands zu schützen, um jeden Preis – vor einem Widersacher, der sich als weitaus gefährlicher und tödlicher entpuppt, als man hätte ahnen können.

Das Buch hat sich als Steigerung im Vergleich zu "Kalte Gier" entpuppt und auch in Sachen Härte noch einen Tacken draufgelegt. Wahnsinnnig neu ist die Story an sich nicht, der gute Westler muss dem bösen Feind aus einer anderen Region den Garaus machen. Dazu die nötige Portion an Täuschung und Verrat und schon hat man einen Politthriller in der Hand, der sich durchaus einem aktuellen Thema, der Energieversorgung der Industrienationen, widmet und wie sehr die dadurch in der Hand von Ölmagnaten und möglichen Angreifern liegen. Schaltet man die Energieversorgung ab, steht im Westen alles still. Die Lektüre geizt nicht mit Action, die aber nicht over the top ist und doch mehr für den Mainstream geeignet ist als manch andere Bücher, in denen die Autoren ihre Protagonisten knallhart und äußerst brutal zur Sache gehen lassen. Selbstverständlich ist auch hier wieder die Verteilung der Rollen eindeutig bestimmt und weicht nicht vom üblichen Szenario ab, dass diverse Nationen so gut wie nie als Aggressor geschildert werden, obwohl sie in der Realität durchaus beweisen, dass sie eindeutig ebensolche sind. Sollte man sich also nicht weiter Gedanken drüber machen. Stilistisch eher ein Leichtgewicht, was aber dem Lesetempo zusammen mit der Action und den vielen Locations entgegenkommt. Vergleiche mit Robert Ludlum sind dann aber doch etwas sehr weit hergeholt und wenn schon eine Thrillerautorin in die Sparte passt, dann ist es eher Gayle Lynds. Spannend, schnell, angenehme Figuren und etwas Witz in die wilde Hatz gesprenkelt und fertig ist eine unangestrengte Feierabendlektüre. Wer jetzt nicht wirklich auf Koryphäen wie Ludlum, Crichton oder Lee Child spekuliert, dem kann ich es durhcaus empfehlen - 6,5/10.

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