Montag, 25. Januar 2010

Buchreview "Das Buch ohne Namen"

Anonymus. Jeder, der dieses Buch liest, stirbt. Doch nur wer es liest, weiß, warum.Ein Buch ohne Titel und ohne Autor tötet jeden, der es liest. Ein geheimnisvoller blauer Stein ist plötzlich verschwunden - und alle suchen ihn. In Santa Mondega bricht die Hölle los. Im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Sonnenfinsternis wird Santa Mondega bald in völlige Dunkelheit tauchen und dann wird es blutig werden. Blutiger als sich irgendjemand vorstellen kann. Denn ein Fremder ist in der Stadt: The Bourbon Kid!!!! Lust auf anspruchslose Unterhaltung?Sinnfreies Gemetzel, das den Verstand nicht fordert? Dann ist man hier richtig. Der Titel kokettiert ganz klar mit der Erwartungshaltung der Käufer hinsichtlich des Versprechens, dass der Leser das Buch vermeintlich nicht überlebt. Tatsächlich spielt ein solches Buch in der Handlung denn eine Rolle. Am Beginn werden diverse Figuren in einer tarantinovergleichbaren Bodega vorgestellt, um später weitere Protagonisten einzuführen, die sich alle auf die Jagd nach dem sagenumwobenen "Auge des Mondes" machen. Mit Fortgang der Handlung werden die Morde immer blutiger, die Jagd immer interessanter. Insgesamt ist das Geschehen eine wilde Mixtur verschiedener Genres und man kann Elemente des Western, Horror, Mystery oder Action vorfinden. Da tauchen Rocker, Vampire, Kung-Fu-Mönche, fiese Gauner, ein magischer Stein, Boxer und eine Menge flotter Sprüche auf; gewürzt mit viel Blut und Gewalt, hin und wieder auch recht deftig zelebriert, aber es gab auch schon drastischere Werke. Abgedreht, unlogisch, durchgeknallt, hart, brutal, banal, übertrieben und komisch. So kann man die Story um die - vielleicht primitive - Jagd nach dem magischen Stein und The Bourbon Kid während einer Sonnenfinsternis wohl am besten beschreiben. Ein wildes Potpuorri mit etlichen (Film-) Vorbildern und einer Menge Spaß. Der Stil ist schlicht und simpel. Es geht völlig sinnfrei zügig voran und mit Blut und Gedöhns wird nicht groß gespart. Dass man die Lektüre des Buches vermeintlich nicht überleben kann - wie auf dem Buchdeckel vollmundig versprochen -, gilt wohl eher den sogenannten ernsthaften Literaturkritikern, die sich wahrscheinlich ob der absurden Story und des einfachen Stils schon nach kurzer Zeit die Kugel geben. Ich geistige Flachzange habe es jedenfalls putzmunter überstanden, dieses Trashwerk in Schriftform (absolut geeignet für ein grottiges B-Movie). Was das über mich aussagt, darf nun jeder für sich beurteilen. Vielleicht darf der IQ halt nicht höher als die Raumtemperatur sein (ich hatte während der Lektüre die Heizung abgestellt). Doc Savage würde wohl meinen: Noch zu dämlich für die Trash-Academy. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht. Und genau das ist es auch - ein Buch für jeden, der Spaß haben will, ohne sich Gedanken um literarsiche Feinheiten oder Logik zu machen. Alle anderen werden enttäuscht eine Fluppe ziehen, weil es ja sooooo weit unter ihrem Niveau liegt, denn eigentlich sollte man das Buch so behandeln wie einen geschätzten Vorgesetzten: Nicht ernst nehmen.. Zudem eine Fundgrube für Filmfreunde mit seinen ganzen Anspielungen, teilweise mit dem Holzhammer serviert, damit auch keinem Leser entgeht, welcher Film denn nun gemeint sein könnte. Eine Fortsetzung unter dem Titel "Eye of the moon" ist in Großbritannien mittlerweile erschienen (und wird auch bei uns als "Das Buch ohne Staben" in der bekannten Mixtur bei Luebbe erscheinen). Insgesamt genügt das Buch niedersten Ansprüchen und genau das wollte ich hier lesen.

1 Kommentar:

Doc Savage hat gesagt…

Klingt super!

Ist vorgemerkt und dann teile ich nochmal meine Meinung mit! :D