Donnerstag, 8. April 2010

Buchreview "Patient Null"

Jonathan Maberry. Als Detective Joe Ledger bei einer Großrazzia den Terroristen Javad Mustafa erschießt, scheint der Auftrag erledigt: Die Terrorzelle ist ausgehoben und der Anführer tot. Vier Tage später erhält Ledger jedoch unangekündigten Besuch. Drei Spezialagenten bringen ihn in einen geheimen Kommandobunker, wo ihm ein Verdächtiger vorgeführt wird, den Ledger unschädlich machen soll - Javad Mustafa. Die Terroristen haben in einem Geheimlabor offenbar ein Virus entwickelt, mit dem sie Menschen in Zombies, hirnlose, fleischfressende Killermaschinen, verwandeln können. Die Einzigen, die diese unheimliche Armee des Grauens noch aufhalten können, sind die Geheimagenten vom Department of Military Sciences - und sie wollen Joe Ledger als neuen Leiter für ihr Einsatzteam. Als er zusagt, weiß er noch nicht, was auf ihn zukommt. Nach einem erfolgreichen Antiterroreinsatz, bei dem sämtliche Gegner getötet werden, nimmt sich Joe Ledger eine Auszeit zwecks Entspannung am Strand, da die bei tödlichen Schüssen obligatorische Anhörung ansteht und er dementsprechend vom Dienst befreit ist, bis sie vorüber ist. Nicht wenig überrascht ist er, als ihn drei Anzugtypen abholen und zu einer völlig unbekannten Institution bringen, die ihn mit einem von ihm erschossenen Terroristen konfrontiert. Problem: der Typ sieht zwar scheiße aus, lebt aber noch. Der Test: die unansehnliche Figur mit Handschellen fixieren. Als der dann versucht, ihn zu beißen, erledigt Ledger ihn mit Genickbruch. Diesmal endgültig. Der Leiter der Behörde - DMS genannt - versucht, ihn zur Mitarbeit bei einer neuen Einheit zu überzeugen. Nach seiner Weigerung wird ihm das amerikansiche Demokratie- und Rechtsverständnis deutlich nahe gebracht. Überwachung und Nötigung bringen ihn dann dazu, der Truppe beizutreten. Dazu erhält er die schockierenden Informationen über den Einsatz einer neuen Seuche, die vermeintliche Terroristen entwickelt haben und auch skrupellos testen und einsetzen. Seinen Test zur Eignung als neuer Teamführer besteht er mit Bravour und auf geht es zur Jagd auf die Feinde Amerikas. Ganz schlimm wird es, als auch Kinder in die Vorgänge der Wiedegänger (die Bezeichnung für die Zombies) mit einbezogen werden. Doch aufhalten darf das die Krieger nicht, wenn sie die Hintermänner entlarven und deren Beweggründe aufdecken wollen. Brutale Shoot-outs in dunklen Lagerhäusergängen sind die Folge der Ermittlungen und erinnern doch stark an Filme wie 28 Days later, Dawn of the dead oder einfach an Videospielabläufe. Je weiter die Kämpfe fortschreiten und je näher man seinem vermeintlichen Zeil kommt, desto rasanter und härter werden die Einsätze, sodass die Teams bis an die Grenzen ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit gehen müssen. Den Buchverweigerern oder Gelegenheitslesern sei es gesagt - manchmal findet man doch eine Perle in der Masse der Veröffentlichungen. Nicht unbedingt im literarisch wertvollen Bereich, dafür aber unterhaltend besonders wertvoll. Dies ist so ein Werk. Abgesehen von dem leider mittlerweile üblichen Trauma, mit dem der Held ausgestattet wird und dem Umstand, dass die ihn überprüfende Tussi schon bei Ansicht der Überwachungsbilder einen feuchten Schritt bekommt (da war Andrew Mayhem doch eine klischeefreie Wohltat, die Jeff Strand da kreiiert hat), werden die Protagonisten sowie die Antagonisten ausführlich skizziert und vorgestellt. Maberry schreibt in einem gut lesbaren und flüssigen Stil, enthält sich aber jedem Anflug von Humor. Dafür steigert sich der Actionanteil von Seite zu Seite. Und es geht echt rigoros zur Sache. Da wird nicht taktiert oder auf Gefangene zwecks intensiver Befragung geschielt. Wer infiziert ist, muss weg. Da heißt es nur: Killt die toten Schweine. Voll mit packenden Kampfszenen ist das Buch also. Es bietet perfekt choreographierte Actionunterhaltung. Die Horror- und Actionfraktion sollte Jonathan Maberry unbedingt im Auge behalten. Absoluter Lese- und Kauftipp. Wird übrigens schon im September mit "Das Lied der Toten" fortgesetzt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für die nette Promotion!

LG
Das BGT-Team