Freitag, 7. Mai 2010
Buchreview "Mission Hydra"
Jeremy Robinson. Als in der peruanischen Wüste der Kopf der Hydra gefunden wird, scheint ein alter Traum endlich wahr zu werden: Unsterblichkeit. Denn die DNS des Wesens, dessen körperliche Regenerationsfähigkeit legendär ist, birgt den Schlüssel zum ewigen Leben. Doch in den falschen Händen wird aus einem universalen Heilmittel eine tödliche Waffe: Ein größenwahnsinniger Multimillardär setzt alles daran, die perfekte Kampfmaschine zu entwickeln, unzerstörbar, unbesiegbar. Nur Jack Sigler und sein Delta Airforce Team können die Menschheit vor einer Katastrophe retten.
Da ist denn mal wieder ein Milliardär, der sich zum ewigen Genuß seiner Kohle ewiges Leben wünscht (und natürlich weiter Dollars stapeln will wie dereinst Dagobert Duck) und sich einen Forscher kauft, der Geld UND Ruhm einheimsen will. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der sagenumwobenen Hydra, in deren DNS die Möglichkeit zur Regeneration kranker oder verletzter Körperteile versteckt ist. In Peru entdeckt der Archäologe Dr. George Pierce eben diese Grabstätte der Hydra und bittet seinen kumpel Jack Sigler, der soeben mit seinem Team einen Einsatz gegen ein Terrorausbildungscamp in Sibirien beendet hat, bei dem sämtliche des mehr als 70 Figuren zählenden Attentäterfrischlingslehrgangs mehr oder weniger kaltblütig dazu gebracht werden, vor dem eigentlichen Ablauf ihrer Lebenserwartung ziemlich unfreiwillig das Zeitliche zu segnen, ihn als Ein-Mann-Privatwachdienst zu unterstützen. Tja, da hat er wohl den Gegner unter- und die Fähigkeiten seines Kumpels überschätzt. Kaum ist Sigler angekommen, wird Pierce gemeinsam mit seinem Fund entführt und der Deltamann in einer Höhle eingesperrt, deren Ausgang man mit einer Handgranate zum Einsturz bringt. Klar, dass Sigler es schafft, die Höhle lebend zu verlassen und dann beginnt die lustige Jagd nach den Entführern. Da er seine Grenzen kennt, lässt er sein Team als Unterstützung einfliegen - alles auf rein privater Basis ohne offiziellen Auftrag. Ab diesem Zeitpunkt entwickelt sich die Story zu einer wilden Mixtur aus Tierhorror, Wissenschaftsaction und Zombiegemetzel. Versuchstiere, die durch die Experimente wahnsinnig, dafür aber unheimlich stark geworden sind, treiben die Truppe vor sich her und werden mit hochexplosiven Geschossen in Blutfontänen zur Strecke gebracht. Aber das Basislager des Milliardärs ist mobil angelegt und so ist er ihnen immer einen Schritt voraus. nächster Anlaufpunkt ist eine kleine Insel mit wenigen Bewohnern, wo die Experimente fortgesetzt werden, um endlich das Serum zu entwickeln, mit dem man ewig leben und sich dazu auch eine Armee von unverwundbaren Söldnern züchten kann. Die Deltatruppe wird von einem Flugzeugträger aus auf die Insel gebracht, wo sie sich schwerstens bewaffnet an die Befreiung des Professors machen und gleichzeitig die Gegner niedermähen wollen. Doch die sind vorbereitet: Hatten sie sich doch von den Bewohnern einige "Freiwillige geborgt", die sie bei ihren Experimenten unterstützen sollten. Die sind genauso durchgedreht wie die Viecher zuvor und werden nun losgelassen, um die Angreifer ebenso wie die restlichen Bewohner der Insel zu töten. Und schon geht die Zombieraserei los. Wild wie "28 days later" und gefrässig wie in "Zombie" machen die unverletzlichen Kreaturen sich über die Menschen her, nur zu stoppen mit großkalibrigen Waffen wie Gatling-Guns und indem man die Köpfe zu Brei verarbeitet. Trotzdem können die Teammitgleider nicht verhindern, dass der Professor bei dem Experiment in ein Koma fällt und sich die Auswirkungen zeigen. Sieht aus wie ne geschuppte Menschenversion einer Schlange und ist nicht zu verletzen. Nebenbei vernichten die rücksichtslosen Gangster mit einem Beschuss einer neuen Waffe, gegen die sich die olle Stalinorgel wie ein kleines Feuerwerk ausnimmt, den Flugzeugträgerverband und die Insel wird durch einen mit etlichen C4 Packen ausgelösten Vulkanausbruch völlig zerstört. Da rauscht es ordentlich im Gebälk. Und wieder entkommen die künftigen Söldneranbieter der neuen Generation. Also neuer Anlauf. Und als man endlich der Hydra, die zu allem Überfluss auch noch zum Leben erwacht ist, gegenübersteht, muss man feststellen, dass man mit sämtlichen Großkalibern oder Claymoreminen nicht gegn sie ankommt. Und so greift man eben auf altmodische Bewaffnung zurück und macht den Danny Trejo im Machetenkampf. Da werden dann die Köpfe, die nach Abschlagen gleich doppelt nachwachsen, im Dutzend runtergehauen, bis man endlich den zentralen erwischt und dem Ganzen ein Ende macht.
Klingt alles richtig gut und trotzdem hab ich was zu nörgeln. Ich hatte natürlich etwas wie Reilly oder McDermott erwartet, doch bei Robinson stockt der Lesefluss etwas. Sein Stil ist nicht so mitreißend wie bei den beiden genannten Autoren, es geht nicht immer so flüssig voran. Kann aber auch nur daran liegen, dass ich nicht gerade die allerbeste Stimmung bei der Lektüre hatte und daher die Beurteilung ungerecht ist. Insgesamt ist es jedenfalls Motzen auf hohem Niveau, denn an Action ist nun wirklich genug vorhanden. Da wird rücksichtslos durch alles durchgeballert, das sich in den Weg stellt. Und für zartbesaitete Gemüter ist das Ding auch nicht unbedingt geeignet. Angefressene Körper, durch die Luft fliegende Leichenteile, platzende Köpfe en masse beherrschen die Szenerie. Wie sich schon erkennen lässt, bietet Robinson ziemlich gute, unterhaltende Actionkost ohne jegliches Anspruchsdenken mit Metzeleien und Blutmorast. Wer solche Zutaten nicht erträgt oder gar ablehnt, sollte von dem Buch die Finger lassen. Mich lockt das bekanntlich an wie Blut die Haie und ich hoffe, dass auch das nächste Buch der gerade begonnenen Reihe in Deutschland veröffentlicht wird, da ich dan auch selbst feststellen kann, ob es an mir lag, dass der Stil etwas trocken wirkte oder ob der Autor es schuld war. Für die Actionfraktion grundsätzlich ein Tipp.
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