Sonntag, 5. Mai 2013

Buchreview "Agent 21 - Im Zeichen des Todes"

Chris Ryan. Als der 14-jährige Zak seine Eltern unter ungeklärten Umständen verliert, weiß er noch nicht, wie sehr das sein Leben verändern wird. Ein seltsamer Mann taucht plötzlich auf und bietet dem Jungen eine völlig neue Existenz an. Aus Zac wird nach einer harten Trainingsphase Agent 21. Zacs erster hochriskanter Auftrag führt ihn nach Mexiko. Er soll sich mit dem Sohn des skrupellosen Drogenbosses Martinez anfreunden - um so an Informationen über eines der mächtigsten Kokainkartelle weltweit zu kommen. Alles läuft wie geplant, bis Martinez' Häscher Calaca Verdacht schöpft.

Nachdem Zaks Eltern in Lagos gemeinsam mit fünfzig anderen Menschen, darunter insgesamt dreizehn Briten, die zu einer Tagung eingeladen waren, auf rätselhafte Weise ermordet werden, kommt Zak bei Verwandten unter. Mit Ausnahme von deren jugendlicher Tochter ist er dort wenig gelitten und wird eher wie Luft behandelt und von familiärer Wäre ist dort wenig zu spüren. In der Schule ein Eigenbrötler, versuchen ihn die sogenannten coolen, aber weniger cleveren Rowdys zu schikanieren, was er aber an sich abprallen lässt wie auch den Druck des Aushilfslehrers, der erst seit einigen Tagen an der Schule ist. Im Laufe der Zeit fühlt er sich immer wieder beobachtet und etwas später auch bestätigt, als ein Mann ihn anspricht und ihn zu einer geheimen Regierungsbehörde rekrutieren will. Nach kurzer Abwägung seiner persönlichen Situation sagt er zu, wobei er des nachts heimlich aus dem Haus seiner Verwandten geholt wird und man lässt es nach einem Bruch mit zugehöriger Entführung aussehen. Während seiner nun beginnenden Ausbildung auf einer Insel vor Schottland lernt er das Team kennen und erfährt auch, dass man in den Zeitschriften und Nachrichten Meldungen über seinen Tod lanciert hat. Bald steht der Tag seines ersten Auftrages bevor. Er erhält eine Legende, neue Papiere, ein fettes Bankkonto und muss nun nach Mexiko, um dort mithilfe eines alten Agenten, der seinen Onkel spielt, über die Freundschaft mit Cruz, dem Sohn des Kartellbosses, an die Beweise gegen dessen Vater zu kommen. Dabei sieht er sich den abenteuerlichsten und lebensbedrohendsten Situationen seines bisherigen Lebens ausgesetzt. 

"Agent 21" von Chris Ryan, Kollege von Andy McNab bei den Spezialkräften (Bravo two zero) ebenso wie nun als Schriftsteller ist dessen Beispiel gefolgt und hat sich nun dem Jugendroman verschrieben. Das Ergebnis ist halt Chris Ryan light. Er war schon zuvor nicht gerade für seine ausführliche Charakterzeichnung und intensive Ausarbeitung seiner Geschichten bekannt, sondern ging immer direkt aufs Ziel zu. So auch hier - kurz und knapp in einfachem Stil - also noch einfacher als gewohnt - schreibt er einen Agententhriller für Leser so um die fünfzehn Jahre herum. Die Abläufe und Ereignisse sind dabei kaum von einem seiner Thriller für Erwachsene zu unterscheiden, nur dass er sich in punkto Gewalt und Erotik logischerweise sehr zurückgenommen hat. Heißt nicht, dass es keine Täuschungsmanöver, Schießereien oder gar Tote gibt. All das ist dabei, nur aus der Sicht eines Jungen, der mir manchmal doch etwas zu erwachsen gehandelt hat. Liest sich leicht - besonders als Erwachsener - und geht zügig voran. Spannung und die eine oder andere kleine Wendung sind ebenso vorhanden wie die klar definierten Grenzen zwischen Gut und Böse. So als Häppchen zwischendurch akzeptabel, wenn man sich beim Lesen nun mal gar nicht anstrengen will. Wie tauglich es für die jüngere Generation ist, mag ich nicht zu beurteilen. Das Ende bietet die Möglichkeit einer fortlaufenden Handlung und bald wird auch ein weiteres Abenteuer um Agent 21 erscheinen.

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