Montag, 8. Juli 2013

Buchreview "Bis aufs Blut"

Jack Cannon. In Chinatown, dem Chinesenviertel von New York, häufen sich die Vermisstenmeldungen, und trotz aller Anstrengungen gelingt es der Polizei nicht, je wieder die Spur auch nur eines einzigen der Verschwundenen ausfindig zu machen. So wird Sergeant Joe Ryker, ein ungehobelter, bei den Kollegen nicht sehr beliebter Bulle, auf den Fall angesetzt. Nach Durchsicht der Unterlagen entwickelt Ryker eine irrwitzig anmutende, doch zwingende Theorie: Ein Kannibale treibt im Kanalsystem der Riesenstadt sein Unwesen. Und eine fieberhafte Jagd beginnt.

Vietnam, kurz vor Kriegsende. Eine sechs Mann starke Einheit auf Erkundung wird auf einem Feld voller zerfetzter Vietcong in eine Falle gelockt und bis auf einen Mann aufgerieben. Dieser stürzt in ein Höhlensystem und findet den Ausgang nicht mehr. Er muss lange zeit dort ausharren und stellt fest, dass er nicht alleine ist, sondern auch sieben Vietnamesen mit ihm verschüttet sind, die aber nichts von ihm wissen. Die Vietnamesen versuchen einen Fluchtweg zu graben, doch das dauert ewig und so beginnen sie, sich gegenseitig zu fressen - und in der Dunkelheit haben sie einen stummen Mitesser. Die letzten beiden erledigt der Ami namens Kondor selbst und schafft es noch, den Weg ins Freie fertig zu graben. Jahre später in New York. Die Zahl der Vermissten in Chinatown steigt unproportional an nachdem ein Schiff aus Japan am Pier angelegt hat. Ryker stößt in den Akten auf den merkwürdigen Zusammenhang und reißt den Fall auf die für ihn übliche Art an sich. Er versetzt sich selbst in das Revier von Chinatown und bekommt dort den Partner Shia zugewiesen. Gemeinsam befragen sie die Bevölkerung, bis sie auf den entscheidenden Hinweis stoßen, der sie ins Kanalsystem der Stadt führt. 

Grobheiten aus dem Hause Ryker, Folge vier. Der Sergeant steigt in eine Taxe,, zündet sich eine an und wird auf das Schild Zitat "Bitte nicht rauchen. Der Fahrer hat eine Allergie" Zitat Ende hingewiesen. Seine lakonische Antwort Zitat "Der Passagier hat eine Nikotin-Gewohnheit. Erstick doch." Zitat Ende. Die Story verläuft nach dem bekannten Prinzip und Ryker hat den einen oder anderen Spruch drauf, eckt bei seinen Vorgesetzten an, die sich auch alles bieten lassen, überrascht den Desk Sergeant damit, dass er ihn plötzlich höflich grüßt (eine Rarität) und Jack Cannon spart auch nicht mit einigen blutigen Details der Mahlzeiten des Kannibalen. Schnelle, deftige Story ohne ausführliche Charakterzeichnung oder langwierigen Beschreibungen des Umfeldes. Bei Ryker zeichnet sich aber immer mehr ab, dass ihn die Trennung von seiner Frau zu diesem unerträglichen Sack gemacht hat, der er für seine Kollegen und Mitmenschen geworden ist, der aber bei seiner Arbeit Resultate erzielt. Der deutsche Titel "Bis aufs Blut" passt ja nicht so recht zum Original. Vielleicht ausgewürfelt.

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