Montag, 8. Juli 2013

Buchreview "Der weisse Tod"

Jack Cannon. In New Yorks Stadtteil Manhattan sterben nacheinander mehrere Prostituierte durch Heroin, das mit Strychnin gestreckt worden ist. Sergeant Joe Ryker, der mit der Aufklärung der Morde beauftragt wird, vermutet den Täter in Zuhälterkreisen und schleust seinen Kollegen Williston als Zuhälter, seine Assistentin Pamela York als Prostituierte in das Milieu ein. Aber dies hat furchtbare Folgen: Williston und Pamela müssen sterben, weil sie auf der richtigen Spur waren. Ryker nimmt sie auf, und sie führt ihn zu einem Geheimfahnder des Drogendezernats. 

Benny Schwartz ist ein heruntergekommener Junkie mit großen Plänen. Er beschafft sich bei einem Jamaikaner, der die Stadt verlassen will und daher wenig zu befürchten hat, eine Menge Stoff und will ihn selber als Pusher unter das Volk bringen. Bald taucht die erste Leiche einer Nutte auf, in Qualen verkrampft tot auf ihrem Bett liegend. Ryker bringt den Luden der Frau auf seine unnachahmliche Art zur Mitarbeit, muss aber feststellen, dass es so nichts bringt. Also fordert er bei seinem Lieutenant Unterstützung an und bekommt Milliston und York, die sich in dieser Sorte Arbeit durch ihre Tätigkeit bei der Sitte und dem Drogendezernat auskennt. Dennoch verlaufen die Ermittlungen zäh und Ryker verliert langsam die Geduld. Also mischt er einen Trupp Zuhälter auf und verlangt von ihnen Informationen, erfährt dabei, dass inzwischen mehr als 35 Nutten draufgegangen sind, aber die meisten Morde nicht gemeldet wurden, sondern man die Leichen still und leise selbst entsorgt hat.

Der Klappentext ist mal wieder eine Klasse für sich. Nicht fehlerhaft wie heutzutage gewohnt, erzählt er den gesamten Inhalt bis hin zum Plot. Ansonsten hat Cannon/DeMille den Roman diesmal mit etwas grimmigem Humor gewürzt, wenn z.B. der Leichenbeschauer, der eine der Toten mit ihrer Spritze im Bein Dr. Needleman heißt oder Ryker einen der Zuhälter mal in Hollywoodmanier eine Tür aufbrechen lassen will. Ryker bleibt natürlich der Alte. Die neue politisch korrekte Gangart mit Rücksichtnahme auf Minderheiten und ähnlichem Politquatsch hat er nix am Hut. Ryker ist ein unverbesserlicher, unbestechlicher Sturkopf, der immer gerade seinen Weg geht, ein komisches Verhältnis zu seiner Ex-Frau hat, das als Running Gag ebenso romanübergreifend herhalten muss, wie seine "Ryker kann ..... (nach Gusto selbst auszufüllen) nicht leiden", und sich wenn er motiviert ist, in einen gemeinen Typen verwandelt - und wenn er gemein ist, will er Schädel einschlagen. Ryker ist oft motiviert. Am Ende von "Der weisse Tod" bekommt er ausnahmsweise sogar mal einen Klaps auf die Finger, nutzt die dadurch gewonnene Freizeit aber seiner Ansicht nach sinnvoll. Gewohnt grob und gegen Ende auch hart, flott und ohne großen Anspruch, aber wieder äußerst unterhaltsam Ryker bei seinem Kampf gegen das Verbrechen und Vorgesetzte sowie ein ruhiges Leben zu folgen.   

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