Samstag, 16. Mai 2015

Buchreview "Zombie-Apokalypse" E. J. Knapp

Eloise J. Knapp. Wenn Leichen keine Ruhe geben. Der Zusammenbruch der Zivilisation, überall Tote und vor allem - Untote! Szenen wie aus einem Hollywood-Streifen, und niemand kann etwas dagegen tun! Cyrus ist das Chaos völlig egal. Der Menschenhasser lehnt sich zurück, während vor seinem Fenster die Opfer kreischen und das Blut durch die Straßen fließt. Besitzt er überhaupt mehr Emotionen als die wandelnden Leichen? Zu dumm, dass plötzlich Gabe in sein Leben tritt und seine ganze Selbstgefälligkeit zunichte macht. Cyrus erfindet sich neu - als Kämpfer gegen die Zombie-Apokalypse! 

Cyrus sitzt in seiner verbarrikadierten Wohnung und schaut sich ruhig und gelassen an, was auf den Straßen so an Gemetzel vor sich geht. Er hat sich mit einer Masse an Vorräten und Waffen versorgt und kümmert sich  nicht um seine Mitmenschen. Der einzige Typ, von dem er was hält ist, Frank, ein alter Vietnam-Veteran. Und auf den wartet er, damit sie gemeinsam zu dessen abgelegener und angeblich total sicherer Hütte aufbrechen können. Sein Leben bestreitet er ansonsten eigentlich nur mit seinem Frettchen Pickle. Bei Menschen hält er es eher wie Stalin: Keine Menschen, keine Probleme. Eines Tages erreicht aber eine gut mit Schutzwesten gepolsterte Person sein Domizil und will ins Haus und dann die Wohnung. Er lässt sie tatsächlich rein und stellt fest, dass eine Frau ist, die sich dann als Gabriella vorstellt. Vorbei ist es mit der Ruhe erst recht, als zwei Typen auftauchen, die die Frau abholen wollen. Pech für sie, dass die Dame ziemlich wehrhaft und Cyrus ziemlich sauer ist. Kurz und knapp werden ihre lästigen Existenzen ausgepustet.Und nicht lange danach taucht auch sein Kumpel Frank auf. Mit einem Hummer. Scchnell verladen sie ihren Krempel inklusive Waffen und machen sich auf den Weg. Als ihnen bei einem Stopp die Karre geklaut wird, stoßen sie bei der Suche auf eine Besserungsanstalt, in der aber nur ein paar Spacken sich Frauen zum Vergnügen halten. Darunter auch Blaze, Ex-Marine. Nachdem alle Widersacher erledigt sind, schließt sich Blaze ihnen an. Sie gehört eindeutig zur taffen Sorte und hält recht wenig von ihren Mitreisenden, will sie sogar möglichst schnell loswerden, sieht aber auch ein, dass sie gegen die Bedrohung durch Zombies und andere Bestien so besser gestellt ist - vorerst. 
Bild von ihrer Homepage. Shane, hör auf zu sabbern!!!
Kompliment! An Autorin und Verlag. Eloise J. Knapp (Waffenfanatikerin und Bogenschützin) hatte das Buch mit 16 Jahren verfasst und im Selftpublishing veröffentlicht. Nach dem Erfolg des EBooks wurde ihr dann ein Vertrag angeboten und das Buch erschien auch in Druckversion - und für Deutschland hat sich der Festa-Verlag, über unser Land hinaus gerühmt für das feine Näschen, tolle Talente zu entdecken, ihre Story geschnappt. Wieder so ein Zombieroman, hört das denn nie auf? So werden sich sicher schon manche fragen. Dieses Genre ist nunmal "untotbar", ob nun in Film oder Buch. Warum dann immer noch zu solchem Lesezeug greifen? Weil man dann auch oft das Glück hat, an Werke zu geraten, die den gewohnten Untotenstories ne Menge voraus haben. Sei es Humor wie bei Jeff Strand, sei es eine Sci-Fi-Actionvariante mit extrem hohem Tempo wie von Jeremy Robinson oder auch nur ein Wikinger treffen Zombies-Stück wie von Toby Venables. Und eben Eloise J. Knapp, die ihr Buch mit Charakteren angereichert hat, die sonst überall garantiert keine Protagonisten wären. Menschenfeind und Einzelgänger Cyrus, der mit jeder Seite erst unmerklich, dann immer auffälliger eine Wandlung in seiner Einstellung zu seinen Mitmenschen einnimmt. Auch seine anderen Gefährten (Naja, vielleicht nicht unbedingt das Frettchen) sind eher menschenscheue Gesellen und es ist schwer, sich zusammenzuraufen, ohne sich nach kürzester Zeit auf die Nerven zu gehen. Blaze, die als Marine wohl daher geeignet war, weil ihr Vater sie geradezu dazu getrieben hat und ihr das Töten mittlerweile fast schon Freude bereitet. Frank als Vietnam-Veteran hat sich zurückgezogen, wie so viele vor ihm und dass er und Cyrus sich so gut verstehen, grenzt fast an ein Wunder. Irgendwie hat Frank in Cyrus so etwas wie einen Seelenverwandten entdeckt. "Zombie-Apokalypse" ist blutiger und schneller Lesestoff. Da vergehen nur wenige Seiten, bevor es wieder zu blutigen Auseinandersetzungen kommt. Und die werden hart geführt, sehr hart. Hier und da etwas Humor eingestreut, entwickeln sich aber auch die Figuren weiter. Und doch werden sie gegen Ende getrennt und Cyrus muss sich völlig ungewohnten Emotionen stellen - und darauf hoffen, seine Freunde (hat er das jetzt wirklich gedacht) in einer Fortsetzung wiederzusehen. Die ich dann mit Vergnügen lesen würde.               

1 Kommentar:

Shane Schofield hat gesagt…

Ich glaub eher das bei dir wohl der zweite Frühling ausbricht, bei deinen Anspielungen *gg*