Samstag, 10. Februar 2018

Buchreview "The end 6 - Auf Messers Schneide". G. M. Hopf

G. Michael Hopf. Gordon Van Zandt ist Widerstand gewohnt. Doch nun gehen selbst ihm die Optionen aus. Seine noch junge Republik steht kurz davor, auseinander zu brechen. Präsident Cruz bewahrt Waffenruhe mit Kaskadien und muss sich entscheiden, ob er verhandeln oder einen Krieg weiterführen will, der beiden Seiten nichts als Elend eingebracht hat.

Gordon van Zant kommt nicht zur Ruhe, sein Traum von einem friedlichen Staat wird immer wieder durch Widerstände gestört. Und da er kein Politiker ist und die Diplomatie bzw. unverhohlenes Lügen nicht im Blut hat, staut sich der Ärger an, bis es dann zum Ausbruch kommt. In diesem Buch wird von einer neuen Tyrannei erzählt, die sich mit political correctness oder Tolernz tarnt, aber zur Durchsetzung ihrer Ziele selbstverständlich die ansonsten verpönte Gewalt anwenden. Klingt fast schon vertraut. Gegen dieses Pack will van Zant nicht nur seine Stimme erheben und mit Gewalt kennt er sich aus. Dass dann auch noch Präsident Cruz hinzukommt, der Kaskadien wieder unter den Fittichen der neuen USA sehen will, die Kanadier Ansprüche anmelden und auch mit brutalen Mitteln durchsetzen wollen und auf der Familien-Ranch mit den Südländern nicht alles so verläuft, wie es den Anschein hatte, eröffnet einige Handlungsfäden, die mit Ende dieses Buches nicht alle abgeschlossen sind. Dazu gibt es noch eine Linie um Lexi aka Nemesis, der ja ein Spin Off gewidmet wurde und die hier als sympathische Einzelgängerin mit unglaublichen Fähigkeiten erstmals wieder Vertrauen zu einem Menschen fasst. Ob das gutgeht, wird man sehen. G. Michael Hopf kommt ohne viele Neuerungen aus, führt nur Kämpfe weiter, die man erwarten konnte und so manche Intrige war abzusehen. Nach eher erklärendem Beginn spitzt sich die Lage zu, der Actionanteil wird höher und auch so manche Brutalität und Folter bringen den Leser auf Linie, sodass er immer schön Seite um Seite des Buches weiterliest. Die kritischen Anmerkungen zur Politik oder deren Methoden sind oberflächlich, aber nicht von der Hand zu weisen, dass es auch derartige Auswüchse gibt. Blöd halt, dass die "eigenen Guten" - gerade van Zant - halt auch Mittel anwenden, die einer Demokratie unwürdig sind. Lässt sich schlecht mit den Zielen vereinbaren. Das ausgenommen, ist "The end 6: Auf Messers Schneide" gute Actionunterhaltung, die sogar in einigen Momenten recht emotionale Züge aufzuweisen hat. Spannung ist vorhanden, ein Gespür für Taktung und Tempo macht es zu einer recht rasanten Lektüre, die sich mit mehreren Cliffhangern verabschiedet. In den USA sind weitere Bücher um van Zant oder Lexi erschienen, sodass der Luzifer-Verlag seine von Michael Schubert mit feiner Cover-Illustrationen versehene Reihe bestimmt auch weiterführt (hoffe ich).

2 Kommentare:

Shane Schofield hat gesagt…

Noch mehr Teile? Puh. Ich fand nach Band 3 gab es schon Ermüdungserscheinungen. Aber wie bei den Filmen/Serien...man liest es trotzdem.🤔

Anonym hat gesagt…

Der Boden für ein gutes Ende wäre bereitet gewesen. Aber er hat ein neues Fass aufgemacht, das hier etwas - oberflächliche - Sozialkritik enthält und dort Erinnerungen an den Unabhängigkeitskrieg. Ich vermute, dass das auch kaum in einem Band abzuhandeln ist.

Mich persönlich würde derzeit aber sein "Driver 8" etwas mehr interessieren.

Gruß
Harry