Donnerstag, 7. Juni 2018

Buchreview "Treueschwur" M. Betley

Matthew Betley. FBI-Neuling Logan West wird nach Alaska beordert, um ein russisches Black-Ops-Team daran zu hindern, streng geheime US-Waffen zu rauben. Amerikas Rolle im globalen Machtgefüge steht auf dem Prüfstand. Doch die Mission scheitert. Deshalb folgt Logan der Spur der Russen quer durch die halbe Welt bis hinein in die Zellen geheimer Gefängnisse im Sudan.

Ein internationaler Spionagekracher, der natürlich auch mit diversen Abkürzungen für die Dienste mit Wonne um sich wirft. SIGINT, ELINT, HUMINT sowie CIA, DIA, DEA, FBI und andere kennt man zur Genüge, aber IMINT war zumindest für mich fremd, bowohl es der Recherche nach schon lange exitiert. Also müssen hier sämtliche Dienste zusammenarbieiten und schon tauchen die Probleme auf: wie soll man den Terror bekämpfen, wenn man noch damit beschäftigt ist, sich gegenseitig mit Steinen zu bewerfen oder Futterneid (Finanzierung) offenkundig zu zeigen. Und das wird schon schnell klar, wenn es in Alaska um den Schutz der eigenen Technologie geht. Kurz: der Einstieg ins Buch ist dann gleich ein satter Action-Parcour, aufgelockert durch kleinere Witzchen wie über Wesley Snipes und seine Serie "Player" (gefloppt, aber von der Action her besser als der meiste gleichgeschaltete Mist, der sonst angeboten wird) oder eben Sticheleien untereinander. Das Tempo bleibt vom Start weg recht hoch, irgendwelcher Firlefanz (Ich olle Neugier werde mit sowas demnächst sicher konfrontiert, weil ich ja unbedingt Clintons "The president is missing" kaufen musste) wird unter den Tisch fallen lassen (da hat der Schreiber-Präsident das wohl her, unterm Tisch kennt er sich bestens aus) und es geht gradlinig vorwärts. Schnell ist klar, dass es um internationale Machenschaften geht und um die Herrschaft über die Ressourcen der Erde und wie man die Konkurrenten davon weghalten kann. Geheimgefängnisse gibt es ebenso wie brutale Morde, Explosionen und unschuldige Opfer, Kollateralschäden eben. Die Actionszenen sind exquisit und wenn man schon nicht mit den Helden durch die Welt jagen kann, so denn doch richtig flott durch die Seiten. Ein weiterer Beweis, dass die Festas (Frank + Inge) ein gutes Händchen für Actionliteratur beweisen. Ein echter Nailbiter - wie eine Achterbahnfahrt, die einen kaum zur Ruhe kommen lässt.

 Unverständlich für mich, wenn einige Leser das Buch nach weniger als einem Fünftel abbrechen, weil sie hier und da ein Klischee entdeckten, das ihnen nicht passt. Da wäre wohl Überfrau Amira und ihr Geturtel mit Quinn gemeint. Oder vielleicht auch Logan, der seine Arbeit tötend verichtet, aber dann immer wieder "..er wollte nicht töten, aber..." in den Mund gelegt bekommt. Die Kritik kann ich sogar verstehen, weil es so schon oft bei irgendwelchen Heldenfiguren anfing und solange der Kunde damit maltärtiert wurde, bis der Verlag den Autor dazu genötigt hatte, einen Mainstreamkasper aus seiner Hauptfigur zu machen. Ich hoffe, dass hier nicht dazu kommen wird. Und ein Wort an die Buchabbrecher. Das Buch nicht fertig zu lesen, wenn es nicht gefällt, ist natürlich okay. ABER dann eine Beurteilung über das Gesamtwerk abzuliefern, ist eher eine Frechheit und schadet Buch, Autor und Verlag völlig ungerechtfertigt.                     

Keine Kommentare: