Sonntag, 3. Februar 2019

Buchreview "Canyon - Die Traveller-Reihe 2" T. Abrahams

Tom Abrahams. Marcus Battle musste Haus und Hof zurücklassen. Nun ist er auf der Suche nach einem vermissten Kind - und nach Rache. Rache an jenen Männern, die sein Leben zerstörten.
Die Welt, durch die ihn seine Reise führt, ist nicht mehr so, wie er sie in Erinnerung hatte. Sie ist zu einem gesetzlosen, verdorbenen Ort verkommen, der weitaus tödlicher ist als die Seuche, die sie schuf. Battle gab das Versprechen, dieses Kind zu finden und zu retten. Ein Versprechen, welches er mit jedem weiteren Schritt auf seiner Reise mehr bereut, denn nun ist er nicht länger nur Jäger, sondern auch Gejagter.


Battle ist ein harter Hund und zeigt das deutlich nach außen hin. Dennoch lässt er sich erweichen, ein Kind zu retten und einen seiner Gegner schon im vorigen Buch am Leben, weil er ihn nicht nur für seine Zwecke nutzen will, sondern ihm auch eine Chance gibt. Damit hausieren geht er selbstverständlich nicht, man könnte ihm ja Gefühle unterstellen. Nun ist er zusammen mit Rico und der Mutter des Kindes, Lola, unterwegs. Waffenstarrend, die vom Autor auch genau beschrieben werden, weil man in einer Endzeitkrise wie dieser wohl ohne Tötungswerkzeuge verloren ist. Das nimmt natürlich Raum ein. Ebenso die Schilderungen, dass nicht jeder Prepper genügend auf diese Ausnahmesituation vorbereitet war. Die normalen Büger, die noch am Leben waren und die Seuche überstanden, aber vom Stadtleben verweichlicht gewesen sind, dann schon mal gar nicht. Die brutale Gewalt hat ins Dasein Einzug gehalten und gewonnen. Battle kämpft nun gegen diese Gruppen, die sich übers Land verteilt in Sektionen aufhalten und verschiedene Anführer unter einem Oberbefehl haben. Spannende, rabiate, manchmal trickreiche Auseinandersetzungen, die gnadenlos vonstatten gingen. Wer nicht gebraucht wird zwecks Informationen oder als Handlanger, wird für immer ausgeschaltet. Da nimmt sich Tom Abrahams das Recht, seinen Protagonisten im Prinzip ebenso handeln zu lassen. Doch nachdem er im ersten Buch seine Feinde noch überraschen konnte, ist er jetzt auch das Wild. Da das Buch auf rund 330 Seiten "begrenzt" ist, kommt natürlich keine Langeweile auf, Durststrecken sind so gut wie nicht vorhanden. Die Handlung ist flott bis rasant, der Schreibstil einfach gehalten und geht zügig dahin. Leichte Lektüre im Apokalypse-Modus für Actionfans, die sich temporeich wegliest und Laune auf mehr macht - und es gibt ja nich einige unübersetzte - jedenfalls nicht ins Deutsche - Bücher aus der Reihe. Action am laufenden Band, heftige Kämpfe, rücksichtlsose Charaktere. Überlebenskampf der härteren Art ohne ultra-brutal zu werden. Und ohne Zombies. 7/10.

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