Freitag, 9. August 2019

Buchreview "Scorpion Anschlag" A. Kaplan

Andrew Kaplan. Nizza: An der französischen Riviera wird Scorpion, unabhängiger Agent und Vollstrecker, auf der Luxus-Jacht von Vadim Achnetzow empfangen. Der ukrainische Millionär beauftragt ihn, ein geplantes Attentat auf den russlandfreundlichen ukrainischen Präsidentschaftskandidaten Tscherkessow zu verhindern. Der Auftrag ist hochbrisant, da dessen Tod eine weltpolitische Krise auslösen würde. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen aber wird Tscherkesssow ermordet. Als die Tat Scorpion angehängt wird, scheint die Falle zugeschnappt zu sein. Doch Scorpion schlägt zurück.

Die alte Schwarz-Weiß-Methode, die es dem Leser ermöglichen soll, schnellstens seine - und die des Autoren - Sympathieträger zu finden und mit denen mitzufiebern. Als Feind hat man sich mal wieder die fiesen Russen ausgesucht. Seit Putin sich von dort gegen das US-Diktat und deren Demütigungsstrategie wehrt, mögen sie ihn gar nicht mehr. Und der Rest des Westens zieht mit. Leider mit den Weltherrschaftsphantasten aus Amerika. Als Plot hat der Autor sich eine ziemlich verwobene Geschichte um Russland und die Ukraine ausgedacht, die vor dem "Besuch" der Russen auf der Krim spielt. Wie schon im Vorgänger war da nichts, das mich sofort mitgerissen hätte oder höhere Weihen als Urteil bei  mir hervorlocken konnte. Zudem wirkt der Schreistil etwas bremsend, ist nicht wirklich flott, obwohl er keine nicht mit langen Schachtelsätzen protzt oder zwischendurch zu einem Politreferat verkommt. Dennoch findet man keine Zugang zu dem Hauptcharakter und der Handlung. Irgendwie ist einem da alles recht egal. Viele Figuren, die zwar immer wieder reduziert werden, aber neues Kanonenfutter folgt nach. Viele Ortswechsel, eine flotte Hatz - schien eigentlich alles zu passen. Trotzdem konnte das Buch nicht verhindern, dass meine Gedanken abschweiften und hofften, endlich ein anderes Buch angehen zu können. Das wurde letztendlich geschafft und der Entschluss, Buch Nummer Drei aus der Reihe erst einmal liegenzulassen, fiel recht leicht. 445 Seiten Massenware, die nicht sonderlich auffällt. Irgendwie ein Buch, das man bedenkenlos aus der Hand legt, wenn man eine Pause braucht. 3/10.

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