Freitag, 23. August 2019

Buchreview "Trackers 2" N. Sansbury-Smith

Nicholas Sansbury-Smith. Die Vereinigten Staaten wurden durch mehrere Atombomben aus Nordkorea nahezu zerstört. Wie weit werden die Überlebenden gehen, um die zu retten, die sie lieben? In einer Zeit, in der die Bedrohung noch nie so real war, schildert die Trackers-Serie, welche Auswirkungen ein EMP-Angriff haben könnte. Explosive, harte Action, geradezu aus den Schlagzeilen gerissen.

Wer die "Extinction Cycle"-Reihe und "Trackers 1" gelesen, sowie die TV-Serie "Jericho" gesehen hat, der weiß jetzt schon so ungefähr, was auf ihn zukommt. Schnelle, teilweise rabiate Action, die dann auch diverse Versorgungs- und Privatprobleme mit einschließt. Hier kommt noch eine größere Prise Rassismus hinzu und die Veränderung, die Menschen in Notsituationen mitmachen müssen. Oder sie ausnutzen, während sich ihre fiese Gesinnung im Antlitz der Katastrophe erst richtig zeigt. So wahrlich komplex ist die Story nicht unbedingt, eine Verschwörung gegen die USA und ihre Führer, böse Nord-Koreaner, Politiker, die ihre Chancen sehen, einen anderen Kurs einzuschlagen und Gewinn daraus zu ziehen. Macht ist hier das Stichwort. Als die Nahrungsmittel knapp werden, sollen zuerst die Flüchtlinge oder Touris die Stadt verlassen, weil sie nutzlose Fresser sind, die nicht  zur Gemeinde gehören. Ein neuer Sheriff will die Stadt übernehmen, der alte wehrt sich dagegen und hat Freunde an seiner Seite. Eine Gruppe Nazis entführt den Sohn einer Senatorin und deren Bruder zieht gegen die Burschen in den Krieg. Natürlich ist der Neffe irgendwie tapfer, da in seinem Rollstuhl, und recht vorlaut. Der Onkel einer der Protagonisten, der ihn dann retten will. Diverse Einzelschicksale beschreiben dann auch das Dilemma, in dem sich das Land insgesamt befindet. Ahnungslos, was da warum geschehen ist und wie man darauf reagieren kann. Vorräte bunkern, Ernten einholen, Deckel auf dem köchelnden Topf halten und alle zu einer Einheit formen, da man in kleinen Grüppchen leichte Beute für Angreifer wäre. Paranoia und Angst vor der Zukunft bestimmen den Alltag. Und in den gehören auch die vielen actionreichen Sequenzen der Geschichte. Flott und verflucht rasant erzählt vom Autor, der einen leichten Schreibstil pflegt und es dem Leser so schnell nahe bringt, was er ihm vermitteln will. Es geht hart und gnadenlos zu und so wird vermutlich auch der Überlebenskampf sein, wenn eine derartige Situation in der Realität eintreten sollte. Da dürfte bald das Recht des Stärkeren herrschen, während sich die Politiker irgendwo die Köpfe heiß reden. Wer hier jetzt keinen Politthriller aus der Ära vor dem Ende des Kalten Krieges erwartet, keine preisverdächtigen Stilblüten und ausgefeilte Formulierungen und Dialoge erwartet, sondern nur schnellen (Lese-)Genuss und fetzige Action, der kommt an dem Buch (wie auch den anderen aus dem Hause Sansbury-Smith) kaum vorbei. Teil drei kann von FESTA gerne kommen. 7/10.

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