Ich muß zugeben, daß ich nicht der größte Fan von Regisseur Jesse V. Johnson bin: Von seinem "Pit Fighter" ziemlich beeindruckt, konnte mich lediglich noch der bei uns als "Pit Fighter 2: The Beginning" verkaufte "The Doorman" überzeugen. "The Last Sentinel" und "The 5th Commandment" waren zwar stylisch, langweilten jedoch mit Seelenlosigkeit sowie stumpfer Action und mit der "Dark Force"-Kopie "Alien Agent" gab es dann noch den Beinahe-Supergau. Mit "The Butcher" hat Jesse endlich wieder einen gelungenen Film abgeliefert: Eric Robert überzeugt als alternder Mafiavollstrecker Merle "The Butcher" Hench, welchem ein schiefgegangener Überfall auf eine Geldwäscherei in die Schuhe geschoben werden soll. In Anlehnung an Mel Gibson's "Payback" denkt sich Merle: "Wenn ich die Schuld schon auf mich nehmen soll, dann will ich auch das Geld kassieren!". So macht "The Butcher" seinem Namen alle Ehre und gibt nicht eher Ruhe, bis er seinen ideellen Plan in die Tat umgesetzt hat. "The Butcher" beginnt als gelassenes, kühl erzähltes Drama und fährt später einen brachialen Rachefeldzug auf, ohne jemals auf ein dummes, der Action untergeordnetes Niveau zu sinken. Erzählweise und Optik erinnern eher an Jesse's "The Doorman" und es würde mich freuen, wenn er sich bei seiner nächsten Geschichte wieder an dieser gelungenen Mischung aus Drama und Gewalt orientieren würde. Auf eine Wertung werde ich mich momentan noch nicht festlegen: Zwar ist die juristisch geprüfte, deutsche Leihfassung ungeschnitten, aber die Synchro (inkl. synchronisierten Schmerz- und Stöhngeräuschen) läßt einem derart die Fußnägel hochrollen, daß eine Sichtung im Originalton unbedingt noch nachgeholt werden muß...
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