Freitag, 2. April 2010

Buchreview "Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte"

Jeff Strand. Andrew Mayhem ist zurück - pleite, planlos und mit dem Hang, in skurril-makabre Abenteuer zu geraten. Diesmal muss er sich als Serienmörder ausgeben, um eine Gruppe von Psychopathen zu infiltrieren, die sich in einem Landhaus in Alaska zu blutigen Spielen versammeln. Kann er die Opfer rechtzeitig befreien oder muss er an ihrem Tod mitwirken, um sein eigenes Leben zu retten? Da ist er wieder, der liebenswerte Schusselkopp Andrew (nicht Andy) Mayhem. Das Graberlebnis ist mittlerweile anderthalb Jahre her und einigermaßen verdaut, während Andrew in der Zwischenzeit versucht hat, sich mal wieder an ehrenwerten Jobs auszuprobieren. Doch seine Ausflüge in die Bereiche des Salonsängers und in die Zeitarbeit endeten jeweils mit einem Fiasko, sodass ihn der für ihn normale Alltag wieder eingeholt hat und er sich von den Attacken seiner Frau, doch mal wieder am Erwerbsleben zum Unterhalt der Familie teilzuhaben, vor dem Fernseher erholt. Obwohl er schon zu Beginn nur knapp zwei Typen entkommt, die ihn zu Hackfleisch verarbeiten wollten, lässt er sich auf einen vermeintlich einfachen Leibwächterjob ein, der damit endet, dass fünf Menschen am Ende doch recht kopflos agieren. Nix gelernt, lässt er sich vom Parkplatzautovögeln weg zu einem Lockvogel für kriminelle Entführer engagieren. Und da geht es denn durchaus hart und rau zur Sache. Tief im fernen Alaska haben die Typen ein feudales Hüttchen, in dem sie entführte Zeitgenossen möglichst kreativ um die Ecke bringen. Nur so zum Zeitvertreib. Und Andrew halten sie für einen aus ihrem Stall. Hält natürlich nicht lange, die Deckung. Doch bei Andrew hat das auch niemand wirklich erwartet. Und schon muss er sich in einer wahren und gewalttätigen Hatz nicht nur der aufgestellten Fallen erwehren, sondern auch den blutrünstigen Psychopathen. Zu Beginn ist der durch Band 1 bekannte flapsige und schnoddrige Grundton wieder ein Grund, den Leser zum Schmunzeln zu bringen, doch diesmal ist es damit schnell vorbei. Das Buch erhält eine Wendung, die ruckzuck in die härteren Gefilde eines Actionthrillers mündet. Da wird gefightet, gelitten, gestorben. Massenweise Blut. Kreative Kills, abartige Typen, perverse Foltermethoden - alles drin. Trotz so mancher Übertreibung ist jetzt Schluss mit lustig. Nun heißt es alle gegen einen. Die Romane von Jeff Strand sind anders als die seiner Autorenkollegen. Locker, witzig, abstrus, kurzweilig, spannend, blutig. Wieder eine feine Sache. Warte nun gespannt auf Band 3. .

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