Donnerstag, 4. Juli 2019

Shane Schofields Film-Report: Juni 2019

Der Juni zeigte mal wieder, wie wenig mich neuere Filme ansprechen und wie unterhaltsam doch die älteren Werke sind. Das hat nicht immer was mit Nostalgie zu tun, sondern auch mit Inszenierung und Figurenentwicklung. Selbst schwächere Drehbücher konnten so zum gelungenen Streifen avancieren. 

RED = FIRST WATCH / YELLOW = RE-WATCH



121. Talon Falls (BD) – Vom netten Freizeit-Horror-Park mal abgesehen, bekommt man hier einen drögen Slasher Eintopf serviert, der mal wieder bei seinen Charakteren versagt. 3/10
122. Between Worlds (BD) – Merkwürdiges Thriller/Drama mit Nicolas Cage und Franka Potente, der seine Cage Momente hat, aber sonst ziemlich unorientiert dahinplätschert. Nervte irgendwann nur noch.  4/10
123. Extremity (BD) – Nach dem gelungenen Last Shift, haut Anthony DiBiasi leider ein verkorkstes Horrorfilmchen raus, was weder wirklich schocken, noch verängstigen kann. Dabei auch noch weder spannend oder atmosphärisch ausfällt. Gurke. 4/10
124. Hunter Killer (BD) – Früher wäre der Film ein Teil der Operation Delta Force Reihe gewesen, heute ist es ein Kinofilm, der immerhin unterhaltsam ausfällt, aber auch keine Bäume ausreißt. Nur die Action am Lande, die viel zu wenig vorhanden ist, kann wirklich überzeugen. Der Rest ist eher mäßig. 5/10
125. Dragged Across Concrete (BD) – Stark gespielter, düsterer Thriller von Zahler, der sich wieder sehr viel Zeit nimmt um sich dann immer mehr zu steigern. Wieder versetzt mit harten Gewaltspitzen, aber nicht so packend und ergreifend wie seine beiden Vorgänger. Trotzdem, hartes Männerkino mit charismatischen Hauptfiguren, bei dem vor allem Mel Gibson abermals begeistern kann. Trotzdem braucht man etwas Sitzfleisch, aber mir liegt Zahlers Art einfach – ob als Autor oder auch Filmemacher. Immer her mit dem nächsten Projekt. Wird aber nicht jedem gefallen.  7/10
126. New York Ripper (BD) – War als Kind einer meiner ersten Horrorfilme und die Mischung aus Sex und Gewalt muss mich irgendwie geprägt haben😆. Sonst auch heute noch ein harter, aber wenig spannender Thriller, der sein Augenmerk natürlich auf die brutalen Morde legt. Dennoch mag ich einfach die Stimmung, dieser Filme. Quak, quak.  6/10
127. Phenomena (BD) – Die tolle Arrow-Blu-ray präsentiert den Film in großartiger Qualität und wertet den Film durchaus ein Stück auf. Connelly ist unglaublich süß (als jugendlicher war ich, wie viele andere auch echt verschossen in sie) und Musik und Atmosphäre passt natürlich. Zwar ist die Auflösung und der Weg dahin etwas spezieller, aber auch interessant. Lange nicht mehr gesehen und besser unterhalten worden, als in Erinnerung gehabt. 7/10
128. I Am Vengeance (BD) – Wie immer musste Ross Boyask mit einem sehr schmalen Budget auskommen, aber dennoch fand ich den Actioner durchaus gelungen und gar nicht so übel wie er oft besprochen wird. Kein Highlight, aber einige nette Actionszenen reißen es heraus. Dazu ein schnurbärtiger Gary Daniels in Topform. Doch, verglichen mit anderen Actionoutput war der okay. 6/10
129. Unmasking the Idol (DVD) – Der erste Teil der Duncan Jax Reihe, ist eine günstige James Bond Parodie, welche man nicht zu ernst nehmen sollte.  Teil 2 gefällt mir noch einen Tick besser, aber auch hier bekommt man einige nette Action mit doofen Situationen geboten. Trotz des B-Feelings, kommt trotzdem Stimmung auf, denn Affe uns Sets (solche würden für einen B-Film heute kaum noch gebaut werden) sind durchaus mit Enthusiasmus  erstellt worden. 6/10
130. Death Kiss (BD) – Robert Bronzi als Bronson-Double auf Rachetrip. Das entpuppt sich als sehr günstige Death Wish Huldigung, ist aber dennoch Rene Perez bester Film bisher. Dieser liefert neben einigen grandios, platzenden Bloodpacks, auch einen sehr ehrlichen und interessanten Audiokommentar  auf der Blu-ray ab. 6/10
131. Renegades (BD) – Die Luc Besson Produktion ist zwar unterhaltsam, hätte aber gerne deutlich mehr Action haben können. So plätschert es etwas vor sich hin und man denkt bald geht noch was, aber dann kommt nicht mehr wirklich viel bei rum. Immerhin retten die Darsteller die Chose, so dass man nicht völlig vorm Kopf gestoßen wird. Aber gerade bei der Action hätte - wie am Anfang - mehr passieren müssen. 5/10
132. Silent Rage – Das Stumme Ungeheuer (BD) – Norris Action mit etwas Horror-Thriller Einschlag, der etwas zu viel ein Auge auf das Privatleben von Norris als Sheriff wirft. Das verstört mit komischen Standposen und viel nackten Oberkörper, aber der Rest ist solide Actionunterhaltung und dadurch einer seiner besseren, früheren Titel. 6/10
133. Murder Rock (BD) – Nichts besonders findet man hier bei dem Fulci-Thriller, aber Langweilig wird es auch nie. Nicht sein bester, nicht sein schlechtester. 5/10
134. Murphy’s Gesetz (BD) – Bronson mal auf anderen Wegen in einem unterhaltsamen Cannon Produkt seiner Zeit – mit typisch nervigen weiblichen Sidekick, netten Actionmeomenten und blutigen Einschüssen. 7/10
135. Bloodfight 6 – Bloodring 2 (DVD) – Bei der letzten Davian International Produktion schien das Geld noch knapper zu sein als eh schon und so füllt man die Laufzeit mit etlichen Rückblenden aus Teil 1. Sonst wirkt alles noch einen Tick billiger, auch wenn es im Finale noch einmal ganz gut zu Sache geht und sogar etwas geballert wird. Trotzdem schwächer als der Vorgänger und nur für Hardcore-Fans annehmbar. 5/10
136. Crow: Salvation (BD) – Der dritte Teil ist gar nicht mal so übel, auch wenn man das schmale Budget deutlich erahnen kann. Doch die erstaunlich prominente Besetzung und einige Actionmomente stehen dem Teil durchaus gut zu Gesicht. Nur die Hauptrolle ist, wie in allen Teilen nach dem Erstling, nicht optimal besetzt. 6/10
137. Vampire Journals (BD) – Ableger der Subspecies-Reihe und ebenfalls ganz ordentlicher Grusel im Gothic-Stil. Dauerte aber nicht mehr lange und die Full Moon Filme  wurden dann immer billiger und schwächer. 5/10
138. Black Moon (BD) – Relativ fader Action-Thriller, dem es an Schauwerten und flockiger Action fehlt. Zwar kein kompletter Reinfall, aber er bietet auch wenige Gründe ihn öfter zu schauen. 5/10
139. Mysterious Planet (DVD) – Der Erstling von Brett Piper ist in seinen Effekten bereits charmant und neckisch, aber über die gesamte Laufzeit schon nicht ganz so einfach zu verdauen. 4/10
140. Death Spa (BD) – Typischer Video-Horror, der mal wieder den Fitness-Boom mit verarbeiten wollte. Die Story ist schon ziemlich meschugge (die Technik ist teilweise heute noch nicht so weit) und wirklich bahnbrechend ist das Geschehen nicht, aber das krude  Finale macht den einiges wieder gut. Sonst aber nur mäßig besetzte Standard-Ware. 5/10
141. Chappie (BD) – Sehr lange habe ich mich irgendwie gesträubt den zu schauen und leider war das gebotene jetzt auch nicht die positive Überraschung. Einige Momente sind gelungen, andere nerven etwas. Bloomkamp kann das eigentlich besser. 5/10
142. Over The Top (BD) – Nicht Stallones bester, aber ich kann mir den Streifen immer mal wieder anschauen. Vergeht wie im Fluge und das ist ein gutes Zeichen. 7/10
143. Unbreakable (BD) – Sehr ruhig erzählter Thriller, der langsam aber stetig eine durchaus dichte Stimmung aufbauen kann. Das Ende war schon damals wenig überraschend, aber sonst gefällt mir hier die Thematik und Willis hat noch etwas Laune beim Filmen gehabt. 7/10
144. Ein Vogel auf dem Drahtseil (BD) – Launige Action-Komödie mit einem lustig aufgelegten Gibson und einigen netten Actionszenen. Hawn hat eine etwas undankbare Rolle abbekommen und schreit hauptsächlich, ist aber wie meistens sympathisch dabei. 6/10
145. Lilo & Stitch (BD) – Wunderbarer Disney Film mit einem extrem gelungenen Heldenduo. Zum Ende natürlich arg schmalzig, bis dahin aber nicht immer typisch. Der Macht einfach Laune und ist echt niedlich. 8/10

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey, wo hast du Dragged across gesehen?

Erwarte den Film sehnsüchtig.
Mir gefällt Zahlers Stil extrem gut.

Beste Grüsse

Shane Schofield hat gesagt…

Ich habe mir die US Blu-ray von Lionsgate zugelegt.

Gruß zurück!

Anonym hat gesagt…

Der Zahler hat für hier einen Termin zum 23.8.
https://bluray-disc.de/blu-ray-filme/132644-dragged_across_concrete

Ein Vogel auf dem Drahtseil - passt
Unbreakable - weniger gut 6/10
Chappie - bei mir hält das Sträuben noch an
Black Moon - passt
Murphy's Gesetz - passt, aber die Wilhoite hat nicht genervt, sondern den Unterschied zu den damals üblichen Bronsons gemacht
Silent Rage - passt - hat mich dereinst im Kino mehr genervt als begeistert, Aufwertung kam erst später
Renegades - gelungener Beginn, dann leider zu zäh geworden, passt
I am vengeance - weniger, wie geschrieben. Ohne Daniels hätte er nicht mal die 4/10 bekommen
New York Ripper -stimme ich voll zu
Hunter Killer - sehe ich besser 6-7/10

Gruß
Harry

Michael hat gesagt…

Chappie muss man sich einfach wegen der gigantisch guten Roboter-Effekte angucken, die er mal wieder für einen Appel und ein Ei hingezaubert hat, wo Hollywood sonst Milliarden reinsteckt. Die sehen einfach nur irre aus. Die Pinocchio-Story drumrum ist teilweise echt hart an der Grenze, ebenso wie die beiden Gestalten von DIE ANTWOORD, die optisch zwar prima in den Film passen, aber irgendwie auch ziemlich nerven. Der Film wäre mal ein Projekt für einen Roboter-Action-Effekte-Supercut auf YouTube ... ;-)

McClane hat gesagt…

Volle Zustimmung von mir zu "Phenomena" und "The Crow: Salvation". "Murphys Gesetz" fand ich qualitativ zwar so wie du, mochte Whilhoite aber als Buddy/Sidekick.
"Dragged Across Concrete" fand ich auch recht gut, hat sich für mich aber manchmal etwas zu sehr gedragged - aber andrerseits ist es ja auch mutig einen Film zu machen, der über 2,5 Stunden fast nur aus einem Stakeout besteht.
"Unbreakable" finde ich etwas besser, "Ein Vogel auf dem Drahtseil" etwas schlechter.

"Over the Top" ist IMO bestenfalls Durchschnitt, gerade mit der Klischeestory, dem nervigen Balg und der manchmal etwas peinlichen Attitüde. Der Eighties-Charme reißt es dann noch etwas raus. Und er ist immerhin für die vielleicht lustigste Kritik bei ruthless reviews verantwortlich...
"Das stumme Ungeheuer" fand ich extrem öde. Ausgerechnet die Prügelei mit den Rockern, die eigentlich gar nichts zum Plot beiträgt, ist noch das Spektakulärste an Film. Die Prämisse leider ziemlich vergeigt.

Bei "Chappie" hatte ich mich auch erst gesträubt. Dann für nen Katalogtext mal die ersten 10 Minuten gesehen, von denen ich recht angetan war, und dann mal den ganzen Film geschaut. Hätte es vielleicht bei den ersten 10 Minuten belassen sollen, denn da kommt der Film danach nicht mehr dran. Kein kompletter Schlag ins Wasser und die Effektqualität muss man angesichts des Budgets echt loben, aber sonst ein komischer Mix zwischen "Nummer 5 lebt"-Family-Entertainment und teilweise überraschend brutaler Future-Cop-Action.